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18.1.2022
#campus

„Manchmal muss man improvisieren“: ein Talk über das Sounddesign für FLUXUM Gernsheim

„Auf dem Weg nach Übermorgen“: Unter diesem Leitsatz lädt der neue GreenTech-Park FLUXUM Gernsheim junge GreenTech-Unternehmen ein, sich am dortigen Industriestandort anzusiedeln. Und wir freuen uns sehr, sagen zu können: Die FLUXUM-Markenkommunikation kommt zu 100 % aus dem Hause CAMAO! In einer Rekordzeit von nur 32 Tagen konnten wir mit 37 (!) CAMAOs das komplette Konzept inklusive Release-Event auf die Beine stellen.

Für das Logo haben wir uns dabei etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine animierte Grafik mit passendem Soundlogo, welche die Dynamik des Fortschritts auf mehreren Ebenen transportiert. Das Highlight der Komposition ist eine integrierte Unterwassertonaufnahme des Rheins – denn das Werk liegt direkt an der Gernsheimer Rheinschleife und ist untrennbar mit der Kraft des Flusses verbunden. Verantwortlich für dieses Soundlogo war unser Art Director Mladen Kolundžija. Also haben wir uns über das Projekt unterhalten ...

Mladen, ganz allgemein gefragt: Was macht ein gutes Soundlogo aus?

Hier gilt dasselbe wie bei einem guten grafischen Logo: Es sollte eine einfache Ästhetik haben, prägnant sein und direkt im Gedächtnis bleiben. Ein Soundlogo funktioniert aber ein bisschen anders, da wir Audio anders wahrnehmen. So sind wir zum Beispiel an den zeitlichen Ablauf des Soundlogos gebunden, während man sich mit einem grafischen Logo zeitlich länger und unabhängiger befassen kann. Als ein sehr gutes Soundlogo nenne ich immer gerne das der Telekom: Es ist einfach on point, einfach strukturiert und aufgeräumt, sehr minimalistisch, ich kann es sehr einfach nachvollziehen und es wiedererkennen.
Außerdem müssen einige technische Aspekte beachtet werden, damit das Logo gut vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden kann, und das am besten auf allen Geräten, vom TV bis zum Smartphone.

Du warst verantwortlich für das neue Soundlogo von FLUXUM Gernsheim und hast dafür tatsächlich den Klang des Rheins aufgenommen. Wie war deine Herangehensweise bei diesem Projekt?

Wir sind systematisch vorgegangen und haben uns Stück für Stück dem Ergebnis genähert. Es gab eine klare Vorstellung, wie das Soundlogo klingen und was es transportieren soll: das Hauptthema war Dynamik, Beschleunigung und Entfaltung, was auch schon im grafischen Logo in visueller Form aufgegriffen wurde. Hier nutzen wir eine Welle, die sich dynamisch auf- und abbewegt, sich entfaltet und wieder zusammenzieht. Diese Bewegung sollte als „Hauptfigur“ das verbindende audiovisuelle Element sein und als Grundgerüst für das Soundlogo dienen. Um die Hauptfigur herum haben wir anschließend einen harmonischen „Raum“ kreiert, der den Zuhörer auf eine hoffnungsvolle und fröhliche Reise mitnimmt.

Was ist deiner Meinung nach das Besondere am FLUXUM Soundlogo?

Bei FLUXUM haben wir kein klassisches Soundlogo, dafür ist es zu ereignisreich und zu lang. Es ist vielmehr eine akustische Untermalung eines „Brand Visuals“, das für Dynamik, Wandel und Innovation steht.

Welches Equipment hast du dabei benutzt?

Ich habe einen Field Recorder benutzt und dazu ein Mikrofon in Folie gewickelt, um es wasserdicht zu machen. Manchmal muss man eben ein bisschen improvisieren. 😊

Woher kommt deine Passion für Sounddesign? Auf deiner Visitenkarte steht ja eigentlich Art Director und dein Fokus liegt im Grafikdesign.

Eigentlich ist es umgekehrt: Ich bin über die Musik zu dem gekommen, was ich heute mache. In den 90ern haben meine Freunde und ich versucht, die Musik nachzubasteln, die wir gerne hörten. Wir haben uns also Drummachines, Synthesizer und Sampler gekauft und uns damit im Keller eingeschlossen. Autodidaktisch und step by step haben wir versucht, die Maschinen zu verstehen, und das nachzubauen, was wir hörten. So bin ich zur Arbeit am Rechner gekommen – und darüber zur Ausbildung als Mediengestalter. Mit dem Wandel der Technologien bin ich sukzessive von der Print- zur Digitalgestaltung gewechselt. Und heute sitze ich hier.

Kannst du den Sprung von der Musik zum Mediengestalter nochmal etwas detaillierter erklären?

Die Methoden in beiden Bereichen sind ziemlich ähnlich: das Analysieren, Strukturieren und Kreieren bzw. Reproduzieren sind wichtige Bestandteile musikalischer und grafischer Arbeit. Was wir grafisch zum Beispiel mit Farbe machen, ist das Gleiche, was auch auf akustischem Wege passiert, wenn wir bestimmte Harmonien, Melodien oder Rhythmen erzeugen: Wir kreieren in beiden Fällen etwas, was in unserem Kopf Assoziationen oder Emotionen weckt.